Beinwell

Ein Muss im Garten: Heilkraut und Bienenmagnet zugleich

Viele Menschen kennen den Beinwell (Symphytum officinale) nicht mehr. Dabei ist die Pflanze nicht nur eine wunderschön blühende Blume, sonder gibt vor allem Bienen und Hummeln Nahrung. Im Volksmund heißt sie auch Bienenkraut, wobei hauptsächlich langrüsselige Bienen (Rüssellänge 11 Millimeter) und Hummeln Nektar saugen. (1) Andere Namen sind: Beinwell, auch als Beinwurz, Schwarzwurz, Wallwurz, Kuchenkraut oder als Comfrey. Die Pflanze wird gut 60 Zentimeter groß, gehört zu den Raublattgewächsen, hat Haare auf den Blättern und ist recht anspruchslos. Sie vermehrt sich rasch und es ist schwierig, sie dann auszurotten, da die Blume ein Tiefwurzler ist.

Vor allem aber ist der Beinwell ein fast unentbehrliches Heilkraut, das nur äußerlich angewendet wird. Früher wurde die Pflanze auch als Tee getrunken (die Wurzeln), was aber in Verruf kam. Es gab Nebenwirkungen. (2) Der Beinwell hilft als Breiauflage, als Badezusatz oder als Tinktur.

Wofür hilft Beinwell?

Die Tinktur: bei Rheumatismus und Gelenksschwellungen. Einfach die Gelenke oder die schmerzenden Gliedmaßen damit einreiben. Auch bei Blutergüssen auftragen. Frische Wurzeln durchschneiden, in eine Flasche mit weitem Hals geben und mit klarem Schnaps aufgießen. Sechs Wochen lang warm und in der Sonne stehen lassen. Die Tinktur äußerlich bei Knochenbrüchen auftragen.

Blätterbrei warm: Die Beinwellblätter abbrühen und als warmen Brei auf die gelähmten Glieder (die vom Schlaganfall herrühren) legen. Am besten über Nacht. Hilft auch bei Überanstrengung der Glieder, bei Verrenkungen oder Verstauchungen. (3)

Sud als Umschlag: Zwei Handvoll Blätter zehn Minuten kochen, abkühlen lassen, Tücher eintauchen, die dann um die Beine gewickelt werden. Nach 20 Minuten entfernen. Alle paar Stunden wiederholen. Gegen Durchblutungsstörungen.

Beinwellmehl: Warme Umschläge mit Beinwellmehl (trockene Wurzeln mahlen) oder fertig in der Apotheke kaufen, sollen bei Knocheneiterungen helfen. Knöchelausbuchtungen an Händen oder Füßen bilden sich zurück, sie helfen bei Krampfadergeschwüren, bei rheumatischen Muskelverdickungen, bei Gichtknoten, Geschwülsten und Nackenschmerzen und bei Beinhautentzündungen.

Badezusatz auch als Fußbad: Bei rheumatischen Leiden, Gicht, Knochenschmerzen, Durchblutungsstörungen, Bandscheibenschäden. Wird das aus getrockneten Blättern zubereitet, dann 2 Handvoll, bei frischen Blättern 4 Handvoll.

Salbe: Bei Prellungen, Verstauchungen, Gelenksentzündungen und Muskelschmerzen. Als Grundlage Schweinefett, ich bereite meine Salben mit hochwertigem Pflanzenfett oder Kokosfett. 500 g Schweinefett in einen Topf, stark erhitzen, bis es bruzzelt, dann zwei Esslöffel von der pulverisierten Beinwellwurzel beigeben. Mit dem Schneebesen umrühren. Dieser darf nicht aus Plastik sein, weil das Fett sehr heiß wird. Daneben stehen bleiben, da dieses heiße Gemisch Feuer fangen könnte. Vier bis fünf Minuten köcheln und immer wieder umrühren. Dann den Topf vom Herd nehmen und bis zu vier Tagen stehen lassen. Schließlich alles nochmal aufkochen, die flüssige Salbe in kleine Töpfchen füllen, abkühlen lassen und im Kühlschrank lagern. Lieber kleine Mengen abfüllen, damit sie schneller aufgebraucht ist.

Artikel und Bild: Petra Malbrich

Quellen: 1 Wikipedia, 2 Eva Aschenbrenner „Die Kräuter Apotheke Gottes“, 3 Maria Treben „Kräuter aus der Apotheke Gottes“

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