
Auf einmal war im Garten wieder das vertraute unverkennbare Geräusch zu hören. Ein etwas lauteres Schnuppern. Meine Freude war groß. Die Igel sind wieder wach und haben vor allem eins: Durst. Also sofort eine saubere Schale mit frischem Wasser an den gewohnten Platz im Garten aufgestellt. Natürlich hat sich das scheue Tier gleich unter einem Busch in Sicherheit gebracht und mein Treiben von dort aus beobachtet. Auch für Elvira, so heißt Mutter Igel, muss es eine Freude gewesen sein, das folgende vertraute Geräusch zu hören, als ich die Futterbox öffnete und eine Handvoll Igelfutter auf den für Elvira gewohnten Platz gelegt habe.
Normalerweise sollten Igel nicht gefüttert werden. Doch was ist schon normal? Den Tieren zu einem Energieschub helfen oder wenn sie im Herbst tagsüber nach Futter suchen, um das für den Winterschlaf nötige Gewicht zu bekommen, ist durchaus erlaubt. Auch aufgrund der Hitzejahre und des Artenschwunds ist es den Igeln nicht immer möglich, sich den Bauch mit natürlichem Essen vollzuschlagen. Elvira und ihre Tochter Marie jedenfalls wissen, wo im Garten die Leckerbissen sind. Unter dem Efeudickicht oder unter den Büschen, aber auch in den unordentlichen Laubhaufen finden die Igel ihre Delikatessen. Ein „unordentlicher“ Garten hilft, aber oft reicht das nicht.
Seit Jahren kaufe ich spezielles Igelfutter bei Vivara. Das Futter ist kein Hauptfuttermittel, aber eine gute Möglichkeit, den stacheligen Tieren die Futterbeschaffung zu erleichtern. Denn gerade nach dem kräftezehrenden Winterschlaf und kurz bevor sie sich nach dem Sommer in die Winterpause verabschieden, müssen sie zulegen, um Energie zu bekommen. Vor allem aber mögen meine Igel –jeden Sommer laufen sieben Igel in unserem Garten herum- dieses Futter gern. Auch der Tipp mit dem Katzenfutter wird immer wieder gegeben. Ich bin da skeptisch. Denn Igel sind Fleischfresser und vertragen eigentlich kein Getreide. Doch es gibt kaum ein Katzenfutter, das ohne Getreide ist. Normalerweise sollte der Igel seine Nahrung im Garten finden und was er in der Natur findet, das frisst er eigentlich am liebsten. Doch insektenunfreundliche Gärten und der Artenrückgang macht auch den Igeln das Leben schwer. Dass der Igel der Schneckenfeind schlechthin sei, ist nicht wahr. Wenn der Igel Schnecken frisst, hat er große Not. Ähnlich bei Regenwürmern. Diese haben laut Peta Innenparasiten, die sich auf den Igel übertragen.
Speisekarte: Am liebsten fressen Igel, was sie in der Natur finden. Im Frühjahr nach seinem Winterschlaf frisst der Igel gerne Käferlarven, den ganzen Sommer über ist er auf der Jagd nach Käfern, Raupen, Ohrwürmer, Heuschrecken, aber auch Schmetterlinge, Falter und andere Insekten samt Larven.
Nicht erlaubt: Kein Obst oder Gemüse füttern, auch keine Milch geben. Dass der Igel Äpfel frisst oder Milch trinkt, ist ganz sicher ein Märchen. Der Igel ist laktoseintolerant und würde von Milch schweren Durchfall bekommen.
Dass MÄHROBOTER gerade jetzt nachts NICHT fahren sollten, ist eigentlich selbstverständlich.
Für mich steht hinter dem bekannten Geräusch viel mehr. Es drückt Gottes Botschaft aus, sichtbar durch das Leben in der Natur. Der Igel ist aufgrund des Artenrückgangs und der fehlenden Kraft für den Winterschlaf Widrigkeiten ausgesetzt. Und doch wacht er wieder auf und geht seinen geregelten Gang. Es zeigt die Beständigkeit trotz Widrigkeiten und dahinter Gottes Zusage, immer da zu sein, wie schwer es auch ist.