
Politisiert statt evangelisiert
Natürlich muss sich auch die Kirche der Zeit anpassen. Aber nicht, indem man den Inhalt der Bibel ändert, um die Kirche zu politisieren. Genau das geschieht, wenn Laien, Priester und Bischöfe von der Kirche im 21. Jahrhundert reden, wie nun mit dem deutschen synodalen Weg geschehen. Es wehen Regenbogenflaggen vom Kirchturm herab, es hängen Plakate „Wir sind für Queer“…. Es wird politisiert, statt evangelisiert und wer das kritisiert, der hat es nicht kapiert und es noch nie probiert…? So ähnlich ging der Kinderreim oder anders ausgedrückt: Die Kirche macht Politik und zwar die von bestimmten Parteien und wer in die Kirche geht, unterstützt damit diese Politik der Klimakleber und Transgender. Wer das nicht will, sollte besser draußen bleiben. Das ist keine Neuevangelisierung. Die Kirche sollte sich für das Leben einsetzen. Doch die jetzigen Strömungen tun das nicht. Sie helfen vermeintlich einer Minderheit. Ob das wirklich so ist, das wird nicht berücksichtigt. Zudem hat alles zwei Seiten und auch diese hat eine Seite, die mehr Unheil gerade für die schutzbedürftigen Kinder und Gläubigen anrichtet als hilft. Ist das die Neuevangelisierung? Ist das die Kirche im 21. Jahrhundert? Damit machen sich die Befürworter die Kirche wie es ihnen gefällt. Gehorsam ist unwichtig, die eigene Befindlichkeit zählt und jedem Gläubigen wird eine Politik aufgezwungen, die man nicht unbedingt befürwortet. Die Wahrheit kennt nun mal nur Gott. Doch dem gehorcht man nicht mehr. Kirche im 21. Jahrhundert stellt den Mensch in den Mittelpunkt. Wenn in der Kirche der Mensch statt Gott und sein Wort im Mittelpunkt stehen, dann hat sich der Mensch selbst erhöht, zu Gott gemacht. Gab es Ähnliches in der Bibel schon einmal? Es wird als „Engelssturz“ bezeichnet, der Name des Anführers ist bekannt. Doch im 21. Jahrhundert wird nicht mehr in die Bibel geschaut, sondern ins Parteibuch.
Natürlich muss sich die Kirche verändern. Schon Franz von Assisi hat die Kirche verändert. Er war der Sohn eines reichen Tuchhändlers, hat aber auf seinen Reichtum verzichtet und einen Bettelorden gegründet. Er stand für ein Leben in Armut, hat den Armen Beistand geleistet, das Evangelium verkündet und hat so die katholische Kirche erneuert. Als Nachfolger der zwölf Apostel, die Jesus auserwählt hatte, seine Nachfolge anzutreten und sein Wort zu verkünden. Er hat das Wort Gottes verkündet und so gelebt, wie es in der Bibel steht. Er hat nicht das Evangelium der damaligen Politik angepasst.
Natürlich muss sich die Kirche der Zeit anpassen. Wir leben im Zeitalter der digitalen Medien. Die Klöster leben von dem Geld ihrer Arbeit, müssen ihre Ware verkaufen. Dass sie nicht mehr nur ein Bett in ihrer Zelle haben, sondern auch Computer und Internet in den Klöstern Einzug hielten, ist selbstverständlich. Es ist ein Unterschied, mit der Zeit zu gehen oder den Bibelinhalt um den Zeitgeist zu erweitern, indem politische Wünsche eingearbeitet werden, mit der Begründung neuer „wissenschaftlicher Erkenntnisse.“ Gott aber ist allmächtig und allwissend und wusste damals schon, wie der Mensch heute tickt. Er hätte das in seinem Wort sicher berücksichtigt, wenn er es als notwendig betrachtet hätte.
Genau das passiert derzeit, nicht zuletzt durch den synodalen Weg. Der Bibelinhalt wird neu gedacht. Wer diesen Weg kritisiert, wird als „kleingeistig“ bezeichnet, als Mensch, der Gottes Liebe nicht weit genug denkt oder das Evangelium nicht richtig versteht.
Aha. Wer sagt, dass dem so ist, dass gerade diese Sicht die Wahrheit ist? Ich frage mich, was würde Jesu tun? Würde er Menschen verbal herabwürdigen? Er hat sich zu den Sündern gestellt, denn diese bedürfen der „Heilung.“ Allerdings wusste er, wer Sünder war. Wir alle sind Sünder. Und er liebt alle Sünder. Aber nicht die Sünde. Er sagte doch immer wieder: „Geh und sündige nicht mehr.“ Und als Sünde gilt alles, was gegen sein Wort und die zehn Gebote geht. Nun fallen mir dazu doch einige Beispiele aus der Bibel ein. Sodom und Gomorrha zum Beispiel. Jeder mit jedem, wie es gefällt. Nun spielt diese Geschichte im Alten Testament und Jesu hat sich dazu nicht geäußert. Aber eine andere Geschichte, als Jesus Zeitgenossen aus seinem Tempel eine Räuberhöhle machten. Er warf sie hinaus. Diese Geschichte zeigt mir, dass er sehr wohl aus Liebe hart sein konnte, wenn es Ungehorsam war. Er hat nicht gesagt „ja, die Zeit ist nun mal so, also bleibt ruhig und betreibt hier weiter Geldwäsche, in meinem Gotteshaus.“ Er hat auch zu der Ehebrecherin nicht gesagt: „Ja, die Zeit ist nun mal nicht mehr wie zur Zeit des Alten Testaments, als euch mein Vater die zehn Gebote gegeben hat. Es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse, also passen wir die Gebote der Zeit an. Alles gut, du hast nicht gesündigt. Geh und mach weiter so.“
Ungehorsam Gottes Wort gegenüber und dem seines irdischen Nachfolgers ist das, was die Vertreter der deutschen Kirchen leben und nun auch von den Gläubigen erwarten. Es ist aber ein Unterschied, ob ich Gehorsam verweigere, weil die Automarke vorgeschrieben wird oder weil man den Inhalt der Bibel, weil man Gottes Wort nicht befolgen will. Hätte Jesus das gemacht? Weder das eine, noch das andere. Obwohl er und nur er das Recht hat, zu richten. Aber er liebt den Sünder, nicht die Sünde. Er hat Gehorsam verlangt und selbst gehorsam gelebt und gelitten. Hätte er die Kirche so erneuert, wie es nun von den deutschen Bischöfen und Priestern und noch mehr Laien gewünscht ist, hätte der Mensch kein Heil. Denn dann hätte Jesus gesagt: „Man muss auch mal mutig und ungehorsam sein. Die Zeit hat sich geändert. Es ist nicht mehr wie vor dreißig Jahren, als mein Vater mich auf die Erde gesandt hat. Ich passe mich der Zeit an und lasse mich nicht ans Kreuz schlagen.“
Dann und nur dann hätte die Bibel einen anderen Inhalt als sie hat. Dann und nur dann können Regenbogenflaggen am Kirchturm hängen und der synodale Weg sich die Kirche machen, wie es ihm gefällt. Dann und nur dann hat Politik (außer bei den zehn Geboten) in der Kirche einen Platz. Egal in welchem Jahrhundert, weil es dann die Bibel nicht gibt.