Schenkt einem Menschen ein bisschen Hoffnung

In der Adventszeit flattern wieder die vielen Spendenaufrufe für hungernde oder behinderte Menschen, vor allem Kinder ins Haus. Bitte werft sie nicht weg, sondern lieber einen Blick hinein. Hunger oder unsauberes Wasser können wir uns nicht vorstellen. Manche fragen sich auch, was sollen zwanzig Euro ändern? Vieles. Man kann nicht allen helfen, aber für jeden einzelnen, dem geholfen werden kann, ist es ein Unterschied.
Die meisten Organisationen sind als sicher eingestuft, sind eingetragene Vereine, katholische und evangelische Hilfswerke oder zertifiziert. Das Gute daran: Sie haben Mitarbeiter, Missionare und Ehrenamtliche vor Ort, um das schlimmste Leid zu lindern. Doch sie brauchen Geld, um helfen zu können, um Nahrung und Medikamente kaufen zu können.
Eigentlich gibt es ein Recht auf Nahrung und es gibt genug Nahrung, damit alle satt werden. Dennoch haben allein im vergangenen Jahr laut Welthungerhilfe 673 Millionen Menschen Hunger leiden müssen. Besonders betroffen sind Kinder.
Täglich sterben bis zu 15 000 Kinder den Hungertod. Manche Organisationen sprechen sogar von höheren Zahlen.
Brennpunkte des Hungers liegen in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Gemäß dem Welthunger-Index 2025 ist die Hungerlage in sieben Ländern sehr ernst: Burundi, Demokratische Republik Kongo, Haiti, Jemen, Madagaskar, Somalia und Südsudan. In weiteren 35 Ländern wird der Hunger als ernst eingestuft.
Der weltweite Hunger hat oft dieselben Gründe:
Das sind die Kriege und Bandengewalten, die Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Dürre, Erdbeben, der Landraub, die Armut, aber auch die Abhängigkeit vom Weltmarkt, weil die Bevölkerung mit den billigen Importen nicht konkurrieren kann. Ja, es ist richtig, dass die Länder viel Entwicklungshilfe zahlen. Aber die wird oft zweckentfremdet. Korrupte Regierungen, Banden, diktatorische Regierungen…Sie werden nicht von den Menschen zweckentfremdet, die dringend auf einfache Lebensmittel, vor allem auf sauberes Wasser und einfachste Medikamente angewiesen sind. Es ist ein Teufelskreis mit Nahrungsmittelknappheit, hoher Inflation…
Das große Leid haben wie bei allen Problemen die jüngsten in der Gesellschaft: Die Babys, Kinder, alte und kranke Menschen, Menschen mit Behinderungen. Gerade im Katastrophenfall bleiben sie zurück, sofern es keine Hilfen vor Ort gibt.
Wenn sie überhaupt Nahrungsmittel erhalten, dann oft einseitige Nahrung und zu wenig. Nährstoffe kaum enthalten. Dies führt zu Mangelerscheinungen und diese wiederum zu Behinderungen. Schmutziges Wasser enthält Bakterien. Antibiotikum ist oft nicht vorhanden. Schmutziges Wasser, mangelnde Hygiene sind unter anderem eine Ursache für Blindheit, gerade in den heißen Ländern.
Am Schlimmsten aber sind die Bilder von bis auf die Knochen abgemagerte Kinder, die zu schwach zum Sitzen, oft auch zu schwach sind, um Nahrung noch aufnehmen zu können. Die medizinische Hilfe ist katastrophal. Ärzte oder Krankenhäuser oft Stunden entfernt, zu Fuß in krankem Zustand kaum erreichbar, der Weg wird erschwert durch Banden, die auf die Bevölkerung losgehen.
Ich betrachte es als christliche Nächstenliebe, diesen armen Menschen mit einer Spende zu helfen. Eine Spende bei einer der vielen Hilfsorganisationen, die mit Mitarbeitern vor Ort helfen. Die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen arbeiten in verschiedenen Bereichen. Ein Mal mit Soforthilfen, um Nahrung, Wasser und Medizin zu den Ärmsten zu bringen. Aber auch in der Bildung, denn Bildung hilft zu besseren Arbeitschancen und in Aufklärung. Sie helfen beim Anlegen von Wassersystemen, damit die Menschen sauberes Trinkwasser bekommen, kaufen medizinische Geräte, helfen beim Anlegen von Plantagen oder der Ausbildung von Fachkräften, Ärzten, Krankenschwestern und vielem mehr.
Die unterstützende Arbeit unterscheidet sich von Hilfsorganisation zu Hilfsorganisation.
Nur weil wir das Glück haben, in der westlichen Welt aufzuwachsen, können und dürfen wir diese hilflosen, hungernden und durstenden Menschen nicht vergessen. Sie sind auf unsere Hilfe angewiesen.
Es sind doch die Industrien aus dieser westlichen Welt, die dazu beitragen, diese Menschen auszubeuten. Die Aussage, für die humanitären Katastrophen müssen die Firmen oder Regierungen zur Rechenschaft gezogen werden, ist zwar richtig, aber es schließt die persönliche Hilfe mit einer kleinen Spende nicht aus. Und jeder sollte dann auch drauf achten, solche ausbeuterischen Firmen nicht mehr zu unterstützen, indem weiterhin deren Produkte gekauft werden.
Oder anders ausgedrückt: Diese Menschen leiden, verarmen und werden krank (Arbeiten auf Müllhalden mit giftigen Dämpfen usw.), um unseren Wohlstand und unsere Luxusgüter zu erhalten. Umweltkatastrophen verschärfen sich, wenn Wälder gerodet werden oder die Böden ausgebeutet werden. So arm die vielen Länder sind, an Bodenschätzen sind sie oft reich.
Wer die Menschen in den Entwicklungsländern unterstützen möchte, kann beispielsweise Fair Trade Produkte kaufen. Ja, das ist teurer und schmeckt vielleicht nicht so gut, aber diese Produkte sind jedenfalls gesünder und helfen den Menschen, von ihrer Hände Arbeit leben zu können.
Am Ende des Textes stelle ich einige Links von zertifizierten, auch christlichen Hilfsorganisationen mit Vor-Ort-Mitarbeitern.
Jetzt möchte ich euch die Länder nennen, bei denen die akute Hungersnot und medizinische Not am größten ist.
Betroffene Länder:
Haiti: Über 5,7 Millionen Haitianer leiden unter Ernährungsunsicherheit, das sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung
Mehr als 600 000 Kinder sind vom Hunger betroffen, inzwischen jedes zweite Kind. Unterernährung führt zu einer höheren Kindersterblichkeit.
Gründe:
Abhängigkeit vom Weltmarkt: Die Haitianische Landwirtschaft konnte nicht mit den billigeren Einfuhren konkurrieren, was zu einem Rückgang der lokalen Produktion führte und die Menschen vom Weltmarkt abhängig machte. Bandenkriminalität, instabile Wirtschaft, Klima- und Umweltkrisen.
Sudan und Südsudan:
25 Millionen Menschen sind im Sudan von akutem Hunger betroffen. 3,2 Millionen Kinder unter 5 Jahren sind akut mangelernährt, vom Hungertod bedroht. Fast alle Familien im Land können ihren Grundbedarf nicht mehr decken und weit über die Hälfte der Bevölkerung ist auf humanitäre Hilfe und mehr als das angewiesen.
Demokratische Republik Kongo:
Nächstes Jahr werden es 2,1 Millionen Kinder extremen Hunger leiden. Über eine Million Kinder unter fünf Jahren sind schwer mangelernährt und benötigen dringend spezielle Nahrung, um zu überleben, rund 400.000 Kinder unter fünf Jahren sind so schwer mangelernährt, dass es lebensbedrohlich ist.
Hier sind es vor allem die bewaffneten Konflikte, die zur dramatischen Situation beitragen. Die Menschen werden mit Gewalt von ihren Feldern vertrieben.
Jemen:
Über 400 000 Kinder leiden an Hunger. Über 500 000 Kinder unter 5 Jahren sind lebensgefährlich mangelernährt. Mehr als 11 Millionen Kinder benötigen dringend humanitäre Hilfe.
Burundi: Hier ist jedes zweite Kind mangelernährt. Sie benötigen spezielle Nahrung und wie in allen Ländern sauberes Wasser.
Madagaskar: Eine halbe Million Kinder unter 5 Jahren ist extrem mangelernährt, 110 000 so schwer, dass sie vom Tod bedroht sind.
Somalia: 1,8 Millionen Kinder sind akut mangelernährt.Hauptsächlich Dürre und Überschwemmungen sind Ursachen für die Armut, auch die lange anhaltenden Konflikte.
Gaza möchte ich auch erwähnen.
Fast überall ist die Lage besonders für Kinder und Frauen schlimm. Die Straßenkinder in Indien beispielsweise erleiden Schlimmes. Sie prostituieren sich, werden missbraucht, um einen Euro oder Dollar zu verdienen, für Essen. Aus den vielen Mangelsituationen heraus gibt es viele Menschen mit Behinderungen. Oft fehlt es an Antibiotika, weshalb Menschen beispielsweise erblinden.
Das Leid ist so groß, es kann gar nicht alles aufgezählt werden.
Um auf diese Menschen und deren Leiden aufmerksam zu machen, hatte Papst Franziskus 2017 den Welttag der Armen ins Leben gerufen. Dieser ist an jedem zweiten Sonntag im November und soll nicht nur Solidarität mit den Armen zeigen, sondern dazu aufrufen, sich aktiv für diese bedürftigen Menschen einzusetzen.
Hier nun einige Hilfsorganisationen. Einfach auf deren Homepage schauen, wo sie sich wie engagieren:
Misereor, Malteser, Caritas, Welthungerhilfe, Unicef, Brot für die Welt, Rote Kreuz, Missio hilft, ein päpstliches Hilfswerk, die Christoffel Blindenmission, ein evangelisches Hilfswerk, das sich für Menschen mit Behinderungen einsetzt, uvm.
Foto und Text Copyright Petra Malbrich / Frankengedanken
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