Das Geschäft mit der Leihmutterschaft

Kommentar:

Das Geschäft „Leihmutterschaft“ mit seinen vielen Schattenseiten hatte ich vor einer Woche bewusst für meine Kurzgeschichte „Feodora“ gewählt, weil das Thema aktueller denn je ist und umso brisanter. Schon 1988 bin ich zum ersten Mal mit dem Thema in Berührung gekommen. In dem Roman „Der Neunmonatsgefallen“ beschreibt die Schriftstellerin Deborah Moggach eine Leihmutterschaft. Es sind zwei Schwestern. Die eine hat bereits ein Kind, die andere wünscht sich bislang erfolglos eins, weshalb irgendwann die Idee der Leihmutterschaft aufkam – die Schwester trägt das Kind aus. Natürlich hat die Frau, die bereits Mutter war, Muttergefühle entwickelt und wollte das Kind nicht mehr hergeben. Aber die Beziehung der beiden Schwestern und deren Ehemännern verschlechterte sich auch aus anderen Gründen. Die Leihmutterschaft war keine gute Idee. Das Thema war damals in den USA so richtig populär geworden.

In Deutschland und vielen anderen EU Staaten ist die Leihmutterschaft noch verboten, soll jedoch mit einer von Ursula von der Leyen angestoßenen Initiative zur EU-weiten Anerkennung der Elternschaft durch die Hintertür eingeführt und salonfähig werden. Gerade für homosexuelle Paare, denn in vielen EU Staaten ist es homosexuellen Paaren auch verboten, Kinder zu adoptieren. Wen diese neue Verordnung unterstützt, liegt auf der Hand: die LGBTQ Szene. Was zunächst menschlich klingt, ist alles andere als das. Frauen und Babys werden zur Ware. Die Frauen zur Gebärmaschine, die Kinder zu Wesen ohne Würde. Auch wenn es als Kindswohl verkauft wird, ist es alles andere als das. Die Leihmutterschaft ist nichts anderes als moderner Menschenhandel mit Vertrag. Kriminalität ist vorprogrammiert. (1)

Der Krieg in der Ukraine hat das Thema, das bislang weit weg von der Öffentlichkeit stattfindet, ins Bewusstsein gerückt. Neben vielen Staaten der USA, folgt auf Platz zwei die Ukraine mit den meisten Leihmüttern, fast 75 Prozent der Leihmutterschaften. Doch dort ist es derzeit unsicher und viele Leute, die in der Ukraine ein Baby „bestellt“ haben, wollen die Leihmutter gerne außer Landes haben. Deshalb kam es in die Medien. 2500 Babys werden dort jährlich über eine Leihmutter ausgetragen. 90 Prozent der Eltern, die eine Leihmutter bezahlen, sind aus dem Ausland. Es gibt in etlichen Ländern, die Leihmutterschaft für alle erlauben, Firmen, die diese Leihmutterschaften recht problemlos regeln. Auch in der Ukraine. Dort ist sogar vertraglich zugesichert, dass die Auftraggeber nur gesunde Babys abnehmen müssen. Babys mit Behinderungen können auf Regierungskosten in der Ukraine im Waisenhaus bleiben. (2)

Mit dem Krieg nun fehlt es an Leihmüttern, die Firmen suchen andere Länder wie Mexiko und Länder in Lateinamerika. Vorher war auch Indien hoch im Kurs, bis zum Verbot der Leihmutterschaft. Besonders attraktiv ist deshalb für die Interessenten und Geschäftemacher das Land Georgien geworden und sie forcieren den Handel. In den Verträgen wird die biologische Mutter mit keinem Wort erwähnt. Wer die biologische Mutter ist, wird nie bekannt. Dem Kind wird die Identität genommen.

Wer sind die Leihmütter? Es sind meist Frauen aus den armen Gegenden in diesen Ländern. Die meisten Frauen stimmen aus finanziellen Gründen zu, sich als Leihmutter zur Verfügung zu stellen. Ob das Frauen sind, die damit die Schulausbildung ihrer Kinder finanzieren möchten oder den eigenen Lebensstandard etwas heben wollen. Viele Frauen wurden auch Opfer häuslicher Gewalt und flüchteten in Frauenhäuser. Das wissen die Agenturen und suchen diese Frauen auf, um ihnen das Geschäft schmackhaft zu machen. Die Frauen, die dem zustimmen, haben meist keine andere Wahl.

Das heißt: Arme Frauen werden von Reichen ausgenützt. Ob die Frauen während der Schwangerschaft eine Bindung zu dem Kind aufgebaut haben, spielt keine Rolle. Auch die Würde des Babys ist egal. Dass die kleinen unbeholfenen Schützlinge dann bei Nichtgefallen in Waisenhäusern entsorgt werden, darüber zerbricht sich auch niemand den Kopf. Das sind die Schattenseiten, die andere Seite der Medaille, die niemand anschauen möchte. Es klingt doch gut zu sagen: Jeder darf lieben, auch homosexuelle Paare. Es klingt doch gut zu sagen: Es ist egal, ob Kinder Mutter und Vater haben oder zwei Väter, Hauptsache es wird geliebt. Die Wissenschaft spricht eine andere Sprache. Die Kinder brauchen sehr wohl Mutter und Vater, auch wenn nun mit gegenteiligen Geschichten versucht wird, das anders darzustellen.

Welche Folgen hätten die Legalität der Leihmutterschaften und die Anerkennung der „Elternschaft“ in allen EU Ländern noch? Denn zu einer gelingenden Geschlechtsidentität gehört auch ein gutes soziales Umfeld, in dem sich sowohl Frauen als auch Männer in ihrem Körper wohl fühlen. Fehlt diese Identität, die durch zwei Frauen oder zwei Männer als Eltern nicht gegeben ist, dann hat auch das Kind Probleme damit, den Körper in schwierigen hormonbedingt schwankenden Phasen anzunehmen. Dafür greift dann das Selbstbestimmungsgesetz, das Kindern erlaubt, ihr Geschlecht zu ändern oder die Pubertät zu verzögern, mit allen körperlichen irreversiblen Folgen. Das ist kein Kindswohl. Dass inzwischen viele ehemalige Transgender, die ihr Geschlecht änderten, davor warnen, das wird ebenso unter den Tisch gekehrt. Diese Menschen bereuen den Schritt und warnen öffentlich davor, das Gesetz zu beschließen. Auch Selbstmord war für manche die einzig noch bleibende Lösung. Da die neue EU Verordnung, eine Legalisierung der Leihmutterschaft und das Selbstbestimmungsgesetz sich ergänzen, macht den möglichen Missbrauch nicht besser. Auch für die Leihmutter nicht, die aus anderen Gründen dazu gezwungen ist. Doch inzwischen gibt es weltweit zart aufkeimenden Widerstand. „Die Casablanca Declaration“ fordert ein Stopp, ein internationales Verbot von Leihmutterschaft.

Der Zwang, dass Frauen in muslimischen Ländern ein Kopftuch tragen müssen, wird als menschenrechtswidrig betrachtet, dass schon sechsjährige Kinder in denselben Ländern verheiratet werden und das Geschäft mit der Leihmutterschaft hingegen nicht? Und unsere Kirchen unterstützen diese menschenverachtenden Geschäfte und diesen Kindeshandel, indem sie lautstark für LGBTQ und das Selbstbestimmungsgesetz eintreten. Mit Anerkennung der EU-weiten Elternschaft? Sollte nicht gerade die Kirche für die Kinder und deren Wohl und Würde einstehen? „Was ihr den Geringsten getan habt,……“,

Foto und Text: Petra Malbrich

Quellen:

(1) Tagespost vom 20.12.22 Die Umdeutung der Elternschaft

(2) Tagespost vom 23.03.23 Mietmütter und Märkte: Die neuen Umschlagplätze

https://www.die-tagespost.de/leben/familie/die-umdeutung-der-elternschaft-art-234484

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert