Der Fränkische Marienweg ist der längste zusammenhängende Wanderweg in Deutschland und wurde nun eingeweiht

Wie der ungebrochene Erfolg des Jakobswegs zeigt, ist Pilgern eine neue Form des Urlaubens. Wo ist das schöner als durch das schöne Frankenland und hier die Fränkische Schweiz? Der Fränkische Marienweg ist mit seinen 2000 Kilometern Wegstrecke, die zu 90 Wallfahrtsorten führen, der längste zusammenhängende Wanderweg in Deutschland. Erzbischof Ludwig Schick hat den Wanderweg eingeweiht. Mit dem Marienweg kann beides verbunden werden: das Pilgern und der Aufenthalt in freier Natur. Der Weg entstand sozusagen auf zwei Etappen. Den 900 Kilometer zählenden Marienweg, den es bislang nur in Unterfranken gab. An Maria Himmelfahrt, am 15. August 2002 wurde der Fränkische Marienweg in Würzburg eröffnet. Die Idee dazu hatte der Würzburger Schönstatt Priester Josef Treutlein. Schaut man den unterfränkischen Marienweg auf der Karte an, sieht er aus wie ein Rosenkranz, der auf dem Boden liegt. Doch das Frankenland ist nun mal das Marienland und endet nicht in Unterfranken. Warum also nicht hier? Und durch die Fränkische Schweiz? Auf Initiative von Diözesanpräses und Domkapitular Martin J. Emge und Domkapitular Norbert Jung aus der Erzdiözese Bamberg entstand der oberfränkische Teil des Fränkischen Marienwanderwegs. Aus den 50 Wallfahrtsorten in Unterfranken kamen 40 Wallfahrtsorte aus Oberfranken, teils auch Mittelfranken dazu. Dabei sind die Wallfahrtsorte wie die Perlen des Rosenkranzes miteinander verbunden. Abgesehen davon, dass Pilgern gut im Trend liegt und die Menschen individuelle Angebote suchen, gibt es hier viele Marienverehrer. Der Name des Wanderwegs verrät es bereits: Der Naturliebhaber wird zu vielen Zeugnissen der Marienverehrung im Landkreis Forchheim und Bamberg geführt. Das sind kleine Kapellen, wenig bekannte Flurkapellen oder Bildstöcke, die am Waldrand zu finden sind. Obwohl es ein Pilgerweg ist, bedeutet es nicht, den gesamten Weg stumm vor sich her betend zu wandern. Dabei sein ist das Wichtigste. „Auch die Offenheit dem gegenüber, was sich in der Seele regen will, gehört zu einem guten Wallfahrtsgeist“, sagt der Weißenoher Pfarrer und stellvertretender Dekan Andreas Hornung.
Dass Pilgern immer mehr im Trend liegt, ist wohl auch in den Umständen begründet, aus denen heraus die Menschen pilgern. War es früher religiös beheimatet, ist das Pilgern heute eine ganzheitliche Form menschlicher Erfahrung. Der Hintergrund ist oft das Bedürfnis aus dem gewohnten Alltagsstress und den gesellschaftlichen Anforderungen auszusteigen, sein Leben zu verarbeiten und mit Gott in Verbindung zu bringen.
Erzbischof Dr. Ludwig Schicks Wunsch ist, dass durch den Fränkischen Marienweg viele Menschen zu Jesus Christus finden, der für alle Welt Heil und Friede bringt. Maria möge den Pilgerinnen und Pilgern Wegweiserin und Begleiterin sein.
Der Wanderführer Fränkischer Marienweg ist hier erhältlich: https://www.fraenkischer-marienweg.de/
Foto: Renate Siebenkäs