Hilfe für die Igel

Igel sind nachtaktiv. Wenn sie wie hier tagsüber unterwegs sind, dann bedeutet das eine Notlage, die mit Hunger oder Durst beschrieben werden kann.

Gerade in den Sommermonaten bitte eine flache Schale, ein Blumenuntersetzer geht auch, mit sauberem Wasser auf den Boden stellen. Gartenteiche und ähnliches bitte igelsicher gestalten oder zumindest eine Ausstieghilfe anbringen. Ein Brett einstellen, damit sich die Igel aus dem Wasser retten können.

Vom Aussterben sind die stacheligen Freunde noch nicht bedroht. Aber sie haben schon den Platz in die Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere geschafft, wie das LfU, das Landesamt für Umweltschutz Bayern mitteilt. Ein trauriger Rekord und trauriges Zeugnis für uns Menschen.

Das LfU hat noch mehr Interessantes über die Igel gesammelt.

So entstand die Familie der Igel entstand vor 37 bis 53 Millionen Jahren. Bei uns kommen die Braunbrustigel vor. Die Igel haben einen unglaublichen Orientierungssinn. „Sie merken sich Futter- und Nistplätze und speichern davon eine Karte in ihrem Gedächtnis ab.“

Das kann ich bestätigen. Kaum beginnt es zu dämmern, höre ich ein vertrautes Rascheln im Garten. Der Igel kommt aus seinem Wohnhaus heraus und läuft dann zielgerichtet auf die Futterstelle im Garten zu. Wie viele Igel bei uns leben, weiß ich nicht genau. Fünf Igel hatte ich einmal an einer Futterstelle gezählt. Drei sind immer unterwegs. Doch manchmal wechsle ich die Stelle, denn das Futter lieben auch Katzen. Doch für die habe ich das nicht gekauft. Ist das Futter noch nicht in die Schale gefüllt oder steht es an anderer Stelle, schnüffelt der Igel hörbar laut den Garten ab, bis er das Futter gefunden hat. Das ist an dem schmatzendem Geräusch hörbar.

Manchmal gibt es einen anderen Laut. Der klingt wie wenn sich Ratschen in Bewegung setzen. Damit will der Igel einen anderen Igel warnen, nicht in seine Nähe besser in die Nähe des Futters zu kommen. Auch dass ein Igel weggeschoben wurde, konnte ich bereits beobachten.

Das und die Tatsache, dass ein Igel, kein Baby Igel, ein normal großer Igel, nun auch tagsüber unterwegs ist und bei uns ein Futter sucht.

Es heißt im Umkehrschluss, die Igel finden nicht ausreichend Nahrung. Und / oder Wasser.

Sie fressen Insekten, deren Larven, Käfer, Raupen und Regenwürmer. Und damit auch vieles, was die Vögel auch fressen.

Leider finden sie in den aufgeräumten Gärten immer weniger von diesen Nahrungsangeboten. Bei der Hitze und Trockenheit ist der Boden oft so hart, dass die Suche nach Regenwürmern ein Ding der Unmöglichkeit wird.

Wichtig deshalb viele einheimische Blumen und Sträucher, um Insekten anzulocken. Aber es braucht auch Verstecke als Nachtquartier, als Winterquartier und als Nistmöglichkeit.

Igel verstecken sich vor allem zum Nisten unter Hecken, in Totholzhaufen oder ausreichend großen Zwischenräumen, wie zum Beispiel in Feuerholzstapeln, so das LfU. Ihre Nester, aber auch ihr Winterquartier, kleiden sie mit trockenem Gras, Moos und Laub aus. Da konnte ich vergangenen Herbst unsere Igel beobachten, wie sie Laub im Maul zu ihrem Platz getragen hatten. 🙂

Deshalb gerne eine unordentliche Ecke im Garten, in einem geschützten Bereich lassen. Ein paar Reisigäste, einen Laubhaufen und keine Sorge, wenn der Igel den Platz nicht mag, er holt sich, was er braucht. Das Laub zum Beispiel.

Um Futter zu finden, durchwandern die Igel 20 Hektar Gebiet und werden beim Straßenwechsel nicht selten überfahren.

Wer die Igel unterstützen möchte, gibt ihnen Futter. Gerne auch Katzenfutter. Allerdings ohne Getreide, bei Nassfutter keine Soßen oder Gelee. Niemals Milch zum Trinken geben. Das vertragen die Tiere überhaupt nicht.

Bitte auch auf Mähroboter verzichten, gerade nachts.

Foto und Text Copyright Petra Malbrich

Quelle: Landesamt für Umweltschutz

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